Freitag, 7. November 2003
Smashing Pumpkins Transmission (JoyDivision-Cover) live
Morphine-The Night
Moby-J. Bond Theme
Kinks-You really ot me
Norah Jones Come away with me
VU-Pale blue eyes
D. Brubeck - Take five

Von frisbee um 23:48h| 0 Kommentare |comment
 

musical misery

Die "needle in the hay" von Elliot Smith gefällt mir. :-)

Von frisbee um 22:15h| 0 Kommentare |comment
 

So what?! Was sind 20 Jahre?
H. von Foerster erzählt:
Mein Onkel Erwin Lang geriet schon bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in russische Gefangenschaft, wurde nach Sibirien transportiert und konnte 1917 - als die russische Weltmacht zusammenbrach - in Richtung Osten fliehen. Er reiste bis nach China und landete schließlich in der deutschen Siedlung Tsingtau, wo er dem Gelehrten Richard Wilhelm begegnete, dem Übersetzer des 1 Ging, der ihn in die Ideen des Taoismus einführte. Über seine Vermittlung und eine Empfehlung gelangte Erwin Lang auch in ein zwei Tageswanderungen entferntes taoistisches Kloster. Dort fragte er - immer noch in der Ungewissheit, ob der Krieg vielleicht noch nicht zu Ende war, ob und wo noch gekämpft wurde - einen der Mönche nach Zeitungen. Natürlich, so antwortete dieser, haben wir Zeitungen; man sei im Besitz einer riesigen Bibliothek. Mein Onkel war erstaunt und erkundigte sich, ob er vielleicht die österreichische Neue Freie Presse bekommen könne. Natürlich, sagte der Mönch, man sei im Besitz von Zeitungen aus der ganzen Welt. Er führte ihn in das Archiv des Klosters, suchte ein wenig herum - und brachte ihm die aktuellste Ausgabe der Neuen Freien Presse, die sie in diesem Kloster hatten. Sie stammte vom 15. Februar 1895. Erwin Lang war natürlich einigermaßen konsterniert und wies darauf hin, dass dieses Exemplar über 20 Jahre alt sei. Der Mönch schaute ihn an und sagte: „So what?! Was sind 20 Jahre?" In diesem Moment begann mein Onkel, den Taoismus zu verstehen: Zeit spielte in dieser Welt keine Rolle, Aktualität schien nicht weiter wichtig.
Die Rolle des Beobachter oder der Zuschauer erfindet sich seine Welt.

Von frisbee um 09:40h| 2 Kommentare |comment
 

Kamel und Wirklichkeit
Die Geschichte vom achtzehnten Kamel.

Ein Mullah ritt auf seinem Kamel nach Medina; unterwegs sah er eine Herde von Kamelen; daneben standen drei junge Männer, die offenbar sehr traurig waren.
'Was ist euch geschehen, Freunde?' fragte er, und der älteste antwortete: 'Unser Vater ist gestorben.' 'Allah möge ihn segnen. Das tut mir leid für euch. Aber er hat euch doch sicherlich etwas hinterlassen?'
'Ja', antwortete der junge Mann, 'diese siebzehn Kamele. Das ist alles, was er hatte.
'Dann seid doch fröhlich! Was bedrückt euch denn noch?'
'Es ist nämlich so', fuhr der älteste Bruder fort, 'sein letzte Wille war, daß ich die Hälfte seines Besitzes bekomme, mein jüngerer Bruder ein Drittel und der jüngste ein Neuntel. Wir haben schon alles versucht, um die Kamele aufzuteilen, aber es geht einfach nicht.'
'Ist das alles, was euch bekümmert, meine Freunde?' fragte der Mullah. 'Nun, dann nehmt für einen Augenblick mein Kamel, und laßt uns sehen, was passiert.'
Von den achtzehn Kamelen bekam jetzt der älteste Bruder die Hälfte, also neun Kamele; neun blieben übrig. Der mittlere Bruder bekam ein Drittel der achtzehn Kamele, also sechs, jetzt waren noch drei übrig. Und weil der jüngste Bruder ein Neuntel der Kamele bekommen sollte, also zwei, blieb ein Kamel übrig. Es war das Kamel des Mullah; er stieg wieder auf und ritt weiter und winkte den glücklichen Brüdern zum Abschied lachend zu“ (Segal 1986: 9).

Zu dieser Geschichte meint Heinz von Foerster: "So wie das achtzehnte Kamel, so braucht man Wirklichkeit als eine Krücke, die man wegwirft, wenn man sich über alles klar ist".

Von frisbee um 09:35h| 0 Kommentare |comment
 

Beobachter 3. Ordnung (Theorie)
Foerster-Vortrag ''Ethik und Kybernetik zweiter Ordnung''

Von frisbee um 01:58h| 0 Kommentare |comment