Selbstmächtigkeit
frisbee, 02:33h
Der Begriff meint Macht über sich selbst. Und zwar tatsächlich Macht und nicht Herrschaft. Herrschaft wäre die totale Dominanz seiner selbst. Sie wäre dann gegeben, wenn zum Beispiel das Denken die Gefühle total dominieren würde. Das aber ist kein sinnvolles Modell für eine Lebenskunst. Sinnvoller ist es, Macht über sich auszuüben, sich in gewisser Weise also durch das Denken führen zu lassen. Wobei diese Führung aber nie so weit gehen sollte, die Gefühle zu eliminieren. Wenn diese Selbstmächtigkeit nicht gegeben ist, haben Mächte von außen sehr viel größere Zugriffsmöglichkeit auf mich. Man sollte also mit seinen Gefühlen zurechtkommen und das Denken als eine Art Schiedsinstanz begreifen.
Wilhelm Schmid in einem Interview mit dem Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt.
Wilhelm Schmid in einem Interview mit dem Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt.
susanne,
Dienstag, 30. September 2003, 23:46
Was in diesem Interview wohl etwas wenig Gewicht hat, ist das Problem der Selbstakzeptanz, die m.E. eine Grundvoraussetzung für "Selbstmächtigkeit" ist.
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frisbee,
Mittwoch, 1. Oktober 2003, 01:28
Stimmt sicherlich
Susanne. Schmid war damals etwas das "enfant terrible" der heiligen Philosophen-Elfenbeintürme und führte vor, dass auch philosphische Bücher die 3000er Auflage überschreiten können, mühelos sogar.
Das Posting war etwas provokant gewählt, Macht, ein erklärter Gegensatz von Vernunft und Gefühl, wobei der Vernunft eine Schiedsrichterfunktion beigemessen wird, können Reizworte darstellen.
Die Selbstakzeptanz oder Selbstannahme ist sicherlich wichtig dabei. Ob sie eine Grundvoraussetzung darstellt, es also ohne nicht ginge, bringt mich schon zum Nachdenken. Mir scheint es so eine zu hohe Eingangsvoraussetzung zu sein.
Das Posting war etwas provokant gewählt, Macht, ein erklärter Gegensatz von Vernunft und Gefühl, wobei der Vernunft eine Schiedsrichterfunktion beigemessen wird, können Reizworte darstellen.
Die Selbstakzeptanz oder Selbstannahme ist sicherlich wichtig dabei. Ob sie eine Grundvoraussetzung darstellt, es also ohne nicht ginge, bringt mich schon zum Nachdenken. Mir scheint es so eine zu hohe Eingangsvoraussetzung zu sein.
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susanne,
Mittwoch, 1. Oktober 2003, 02:09
Macht - erklärter Gegensatz von Vernunft und Gefühl?
Das leuchtet mir nicht ein.
Ich fürchte, da befinden wir uns ein wenig im Dilemma der nicht geklärten Begriffe Konfuzius´.
Ich fürchte, da befinden wir uns ein wenig im Dilemma der nicht geklärten Begriffe Konfuzius´.
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frisbee,
Mittwoch, 1. Oktober 2003, 02:26
Vielleicht ist es
auch nur für mich so, in meiner Lesart:
Wer sich selbst zu seinem Herrn macht, macht sich auch zu seinem Knecht.
Die elendige Kopf-Bauch-Metapher schien mir auch um die Ecke zu schauen.
Wer sich selbst zu seinem Herrn macht, macht sich auch zu seinem Knecht.
Die elendige Kopf-Bauch-Metapher schien mir auch um die Ecke zu schauen.
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frisbee,
Mittwoch, 1. Oktober 2003, 10:09
Mißverständnis?
Macht sowie ein erklärter Gegensatz von Vernunft und Gefühl, wobei der Vernunft eine Schiedsrichterfunktion beigemessen wird, können Reizworte darstellen.
Ich meinte nicht, dass Macht ein erklärter Gegensatz von Vernunft und Gefühl sei.
Wenn man schon Gefühl und Verstand trennt, gleichzeitig ein "oben-unten" einführt, dann können beide mal oben oder unten sein.
Ich meinte nicht, dass Macht ein erklärter Gegensatz von Vernunft und Gefühl sei.
Wenn man schon Gefühl und Verstand trennt, gleichzeitig ein "oben-unten" einführt, dann können beide mal oben oder unten sein.
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susanne,
Mittwoch, 1. Oktober 2003, 23:31
Ja, mir ging es bei meinem Beitrag von 00.28
um die elendige, um die Ecke lugende Kopf-Bauch-Metapher, die mir Verständnisprobleme bereitet.
Bez. der "Macht" hatte ich bei deiner Formulierung anfangs irrtümlich einen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Gegensatz von Vernunft und Gefühl zu sehen vermeint. Der Punkt hat sich geklärt.
Bez. der "Macht" hatte ich bei deiner Formulierung anfangs irrtümlich einen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Gegensatz von Vernunft und Gefühl zu sehen vermeint. Der Punkt hat sich geklärt.
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frisbee,
Donnerstag, 2. Oktober 2003, 01:41
Egal, ob ich fürs Primat der Emotion oder der Kognition bin,
ich bleibe im dualistischen Denken verhaftet. Emotionen enthalten bewertende Kognitionen und reine Kognitionen *ganz ohne* Gefühl gibt es vermutlich auch nicht. In der Wahrmehmung ist die Emotion sogar schneller: 4 Nervenzellen reichen, eine Kognition gibt es erst bei der Aktivierung von mindestens 11 Nervenzellen. Wenn in Sekundenbruchteilen 100.000 Nervenzellen aktiviert werden, dürfte dieser Unterschied keine wesentliche Rolle spielen.
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